Mücken in Schottland: Echt SO schlimm?

Wer sich auf eine Schottlandreise freut und im Netz ein wenig nach Informationen sucht, gerät garantiert auch an diverse Mückenwarnungen. Nach all den Schilderungen über lästige Steckmücken stellte ich selbst mir die Frage: Kann das wirklich so schlimm sein? Die Antwort ist schlicht und erschreckend: Ja, die Midges genannten Stechmücken in Schottland können einen den letzten Nerv kosten!

 

Midges: Kleine Plagegeister mit großer Wirkung

Bei der in Großbritannien „Highland Midges“ genannten Steckmücke handelt es sich um die Culicoides impunctatus aus der Familie der Ceratopogonidae. Die Blutsauger sind etwas kleiner als unsere Stechmücken und sind in Europa und Asien von Großbritannien bis China verbreitet.

Midges lieben Moor- und Waldgebiete und treten in Schwärmen auf und das sieht dann in der Realität so aus: Abenddämmerung, Tür vom Bulli aufmachen, gefühlte 100 Stiche im Gesicht kassieren, Tür wieder zu. Dann zehn Tage Juckreiz und kratzen, bis man aussieht wie ein Zombie, dann aufgeben und nie mehr das Auto verlassen.

Wie bei allen blutsaugenden Insekten verhält es sich so, dass manche Menschen einfach nicht interessant für diese Insekten zu sein scheinen während andere sie magisch anzuziehen scheinen. Wer zu den magischen Speisen der Insektenwelt zählt, weiß das selbst am besten und weiß auch in den meisten Fällen, was hilft.

Moskitonetz für den Kopf??? JA! Ich wünschte, ich hätte eines mitgehabt!

 

Schottland: die beste Reisezeit

Den Beginn der Hilfsmittel gegen Midges macht die Reisezeit. Die Midges Saison beginnt, je nach Winterwetter, Anfang bis Mitte Juni und geht bis Ende September. Wer also im Mai nach Schottland reist, bleibt großteils verschont, genauso jene, die sich für einen kühlen Herbst in den schottischen Highlands entscheiden.

Wer aber im Sommer fahren „muss“, weil er auf die Ferienzeiten angewiesen ist, sollte sich unbedingt vorbereiten.

„Take Avon!“ haben mir Schotten geraten. „We all smell of it.“

   

Auch klug. Von zu Hause mitbringen: Autan.

 

Was tun gegen Midges?

Herkömmliche Mittel gegen Stechmücken können helfen, es gibt aber keine Garantie. Wenn man also ein Abwehrmittel gegen Stechmücken hat, das zu Hause immer gut wirkt, sollte man dieses einpacken. Die Schotten selbst schwören – und hier gibt es eine gespaltene Fangemeinde – auf „Avon Skin so soft“.

Über letzteres scherzen die Schotten gern, „wir riechen alle nach Avon“ erklärte mir ein Schotte auf die Frage, warum die Einheimischen den Midges gegenüber so gelassen sind. Bei mir selbst hat „Smidge“ geholfen und ich fand den Geruch sehr angenehm im Vergleich zu anderen Mitteln. „Smidge“ ist nicht billig, aber es wirkt. Außerdem bietet „Smidge“ eine herrliche Midges Warnseite im Netz an. Warnstufe 3 war, als ich unterwegs war, bereits Stufe unerträglich, Wanderer waren zu dieser Zeit nur noch mit langen Hosen und Moskitonetz vor dem Gesicht unterwegs.

Midge Forecast Ende Juni 2018

Ein guter Tipp ist auch – da die Midges vorwiegend an der Westküste auftreten – die Reise so zu planen, dass man an der Westküste hochfährt und an der Ostküste runter. Früh im Jahr kann diese Rote dazu führen, dass man gänzlich ohne Midges davonkommt, später im Jahr hat man an der Ostküste dann die Chance, sich wieder ein wenig zu erholen.

Außerdem sind Midges in der Dämmerung und an bewölkten Tagen besonders aktiv, strahlender Sonnenschein macht midgefreie Tage!

Ich freue mich über Eure Berichte zu den Midges!

Und hier gibt es noch einen interessanten Beitrag zum Thema!