Camping Albufeira, Portugal

Wer gut ausgestattete und bestens organisierte Campingplätze liebt, wird diesen hier als perfekt erleben. Freunde kleiner und unkonventioneller Campingplätze könnten hier eher überfordert sein. Der Platz ist riesig und wird damit auch etwas unpersönlich, dafür bietet er aber einige Vorteile:

  • Das Restaurant ist auch in der Nachsaison geöffnet, genauso wie das Day Spa und der Supermarkt
  • Der Preis von 9 Euro (inklusive Strom) in der Nebensaison ist nachgerade unschlagbar
  • Freie Platzwahl und keine parzellierten Plätze
  • Hunde sind willkommen
  • Fußweg in die Altstadt Albufeira etwa 25 Minuten
  • Es gibt einen Autowaschplatz – für all jene, die so wie ich seit knapp drei Monaten unterwegs sind und das Auto kaum mehr berühren können, weil es von der Salzluft klebt und zudem staubverkrustet ist

Wie gesagt, klein, fein und schnukelig ist anders. Aber zwischendrin mag man vielleicht auch mal das Viersternefeeling aufkommen lassen. Und Albufeira soll man ja gesehen haben, heißt es. Das bedeutet: Die Stadt ist touristisch voll aufgeschlossen und völlig überlaufen, bietet dafür an Restaurants und Bars so ziemlich alles, was man sich wünschen kann.

Sonnenuntergang am Meer mit Cocktail, Pizza, Burger oder regionale Küche, begleitet von Live Musik, Läden mit Souvenirs, Handtaschen und Schuhen und natürlich die kleinen Gassen mit Kopfsteinpflaster. Ich lasse Bilder sprechen!

Ich fand die abendlichen Rundgänge in der Stadt immer sehr beeindruckend, vor allem die Stunde um den Sonnenuntergang empfehle ich Fotografen und Fotografinnen sehr. Was etwas gewöhnungsbedürftig ist, sind die vielen „Keiler“, die vor den Restaurants warten und versuchen, Vorbeigehende zum Besuch zu überreden. Das habe ich sonst in Portugal nirgendwo erlebt.

Hier geht es zur Website von Camping Albufeira!

 

 

 

Parque de Campismo de Sagres

Sagres, das ist Algarve pur. Die Küste fällt steil ins Meer ab und bietet atemberaubende Ausblicke, das Wasser ist türkisblau und klar. Die Stadt bietet viele Möglichkeiten zum Ausgehen und in der Hochsaison dürfte der toruristische Trubel ein wenig überborden. In der Nachsaison hingegen lässt sich dieses Fleckchen Erde ganz gemütlich erkunden. Ausgangspunkt ist zum Beispiel der Orbitur Camping Sagres, für den ich mich entschieden hatte.

Der Campingplatz liegt außerhalb der Stadt, diese ist aber zu Fuß genausogut erreichbar wie die Klippen oder der nächste Sandstrand – alles liegt in einer Entfernung von ein bis drei Kilometern. Wer zu Sonnenuntergang an den Klippen sein möchte, sei beim nach Hause Weg vorsichtig: Unzählige unerwartete Löcher und Einrisse in den Felsen sind bei Dunkelheit leicht zu übersehen!

Zum Campingplatz führt eine schmale Straße, aus Richtung Sagres eine Staubstraße, die links und rechts mit Kakteen und Palmen gesäumt ist, ein wenig fühlt man sich hier wie in der texanischen Einöde. Sonnenuntergangsfotos vom Feinsten sind garantiert!

Der Campingplatz ist sehr groß, aber gut organisiert, die Sanitäranlagen sind sauber und Hunde sind erlaubt. Es gibt auch in der Nachsaison Brötchenservice und am Empfang ist man sehr hilfsbereit. Das Restaurant hat ebenfalls in der Nachsaison geöffnet und bietet herrliche Ausblicke auf die untergehende Sonne.

Auf dem Platz ist man extrem hundefreundlich und rund um den Platz gibt es unzählige Gassirunden und Wandermöglichkeiten. Auch wenn man kein klassischer Strandurlauber ist, wird man sich hier sehr wohl fühlen!

Zur Website von Camping Sagres.

 

 

 

Forte do Cavalo Municipal Camping Park, Sesimbra, Portugal

Entlang der portugiesischen Küste finden sich unzählige Campingplätze, die meisten davon sind sehr groß und eher unpersönlich. Wer gern kleine, individuelle Plätze hat, ist im Landesinneren sicher besser dran. Der Forte do Cavalo Camping Park ist in Sachen Größe sicher keine Ausnahme, knapp 500 Zeltplätze und über 70 Stellplätze für Wohnmobile gibt es hier. Das besondere an diesem Platz ist, dass die Stellplätze auf mehrere Ebenen verteilt sind, sodass sich doch der ein oder andere wunderbare Blick aufs Meer ergibt.

Auch der Spaziergang vom Campingplatz in die kleine Stadt ist an lauen Spätsommerabenden reizvoll, am Straßenrand findet man viele Restaurants vor, die fangfrischen Fisch anbieten. Der Hafen, in dem die Fischerboote ankommen, ist praktisch in Sichtweite. Auch einige sehr attraktive Strände befinden sich in der Nähe, schroffe Felsen und zum Teil abenteuerliche Abstiege in die Buchten erfreuen das Herz des stillesuchenden Urlaubers.

Am Platz gibt es ein Restaurant und einen Shop sowie einige Picknickmöglichkeiten und einen riesigen Kinderspielplatz. Hunde sind am Platz erlaubt und an der Leine zu führen. Nachdem ich in der Nachsaison eine ganze Ebene (etwa 25 Stellplätze) für mich allein hatte, war das Leinenthema dann aber auch kein Thema. Ich nehme an, dass das im Sommer etwas anders aussieht – auch wenn die Stellplätze groß sind, kann es sicher etwas eng werden.

Zur Website von Camping Forte do Cavalo.

 

 

Camping Orbitur Valado, Nazare, Portugal

Am Rand des hübschen Fischerdorfes Nazare gibt es zwei Campingplätze, Camping Orbitur wurde von mir getestet. Die Lage ist praktisch, gleich neben der Abfahrt der Schnellstraße und man kann zu Fuß in das Dorf gehen, Dauer etwa 25 Minuten. Rund um den Campingplatz gibt es keine Restaurants, in Nazare dafür umso mehr.

Es lohnt sich wirklich, dieses hübsche Dorf zu besuchen, am Meer zu wandern oder mit der Standseilbahn hinauf auf in die „Oberstadt“ zu fahren und von dort den Sonnenuntergang zu sehen. Nazare ist nicht nur für seine Altstadt bekannt, sondern ist auch ein beliebter Kitesurfspot und genauso bei Gleitschirmpiloten gut bekannt. Wenn man gemütlich in einem der unzähligen Strandcafes sitzt, kann man die Kitesurfer am Strand beobachten und über der Oberstadt die wackeren Gleitschirmflieger.

Es lohnt sich, einen ganzen Tag in diesem Paradies an engen Gassen, kleinen Läden und Bars zu verbringen und auf jeden Fall auch mit der Standseilbahn zu fahren. Die Fahrt kostet keine zwei Euro und von oben hat man einen herrlichen Ausblick.

Der Campingplatz ist sehr groß, gepflegt und im Sommer auf die Kitesurfer und Surfer ausgelegt. Man kann seinen Stehplatz frei wählen, die meisten liegen unter Pinien und es gibt sowohl Sandstellplätze wie auch befestigte Plätze.

Die Sanitäranlagen sind nicht die neuesten, aber in Ordnung, und werden täglich gereinigt. Als ich hier war (Oktober 2019), erlebte Portugal einen sehr kalten, regnerischen Herbst und dann vermisst man beheizte Duschen oder Toiletten, damit kann man hier natürlich nicht aufwarten.

Auf dem Platz hatte man außerdem mit der Pinienprozessionsspinnerraupe (what a word…) zu tun, man wurde an der Rezeption vorgewarnt, dass man verstärkt auf seinen Hund Acht geben soll. Alles zum Prozessionsspinner Problem in Portugal kannst Du in meinem Beitrag „Mit dem Hund nach Portugal“ nachlesen.

Hier geht es zur Website des Camping Orbitur Valado.

 

 

Portugal mit Hund

Reisen mit Hund ist in Europa einigermaßen einfach, die meisten Länder fordern dieselben Impfungen, bis auf einige Ausnahmen wie Norwegen und Großbritannien mit der speziellen Bandwurmimpfung (siehe auch mit dem Hund nach Skandinavien). Wer mit seinem Hund nach Portugal reisen möchte, benötigt für diesen wie für die meisten EU-Länder eine gültige Tollwutimpfung, die mindestens 21 Tage vor der Einreise gemacht werden muss.

Einreise mit Hund

 

Vorsicht vor übertragbaren Krankheiten

Für alle Länder im Mittelmeerraum gilt, dass der Hund gegen einige Infektionskrankheiten geschützt werden sollte, vor allem, wenn man viel Zeit am Meer verbringt. Für die meisten dieser durch Insekten oder Zecken übertragenen Krankheiten gibt es Präparate, die direkt auf die Haut aufgebracht werden und dann für sechs Wochen schützen.

Keinen Schutz gibt es vor der gefährlichen Pinien-Prozessionsspinnerraupe, die bei Menschen allergische Reaktionen hervorrufen können, für Hunde aber eine tödliche Bedrohung darstellen. Befallene Regionen, dies können auch Campingplätze sein, müssen gekennzeichnet werden. Und hier liegt der Knackpunkt: Während Betreiber von Campingplätzen ankommende Gäste davor warnen müssen, dass es am Gelände Prozessionsspinnerraupen gab, wird dies in freier Natur niemand tun. Wer also mit Fido wild campiert, möge in dieser Sache sehr vorsichtig sein. Die Raupen sind im Frühling und Frühsommer aktiv und „schießen“ bei Gefahr ihre giftigen Härchen ab. Diese Härchen und Raupennester bleiben vor Ort, können also auch im Herbst und Winter noch gefährlich sein, wenn der Hund im unübersichtlichen Gelände stöbert. Am wenigsten gefährlich ist die Situation nach langen Regenphasen. Am besten lässt man seinen vierbeinigen Freund also nicht in Pinienwäldern stöbern, schnüffeln und im Gebüsch herumkriechen, so attraktiv das für den Hund auch sein mag. Hier einige hilfreiche Links zum Thema:

https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundegesundheit-pflege/pinien-prozessionsspinner

https://www.welt.de/gesundheit/article116310149/So-ist-Ihr-Hund-fuer-den-Urlaub-im-Sueden-geruestet.html

 

Hund im Restaurant: Kaum erlaubt

Wie auch in Spanien oder Großbritannien ist es in Portugal eher nicht üblich, seinen Hund in Restaurants oder Bars mitzunehmen. Die meisten Gaststättenbetreiber weisen mit Schildern oder Aufklebern extra darauf hin. Dieser Umstand ist, wenn man aus Österreich, Deutschland oder Italien kommt, gewöhnungsbedürftig, da in diesen Ländern der Hund in Restaurants, Cafés oder Bars mitgenommen werden darf. Auch auf Stränden sind Hunde kaum erlaubt, zumindest in der Hochsaison. In der Nachsaison hingegen kann man mit seinem Hund die meisten Strände problemlos besuchen.

Auf unserer Reise durch Portugal wurden wir sogar von einigen Campingplätzen abgelehnt. Bevor man also an die Routenplanung geht, darf man auch überprüfen, ob am Platz der Wahl Hunde erlaubt sind. Hier noch einige Links zu hundefreundlichen Hotels und Restaurants:

https://www.dogvivant.com/hoteles-que-admiten-perros/portugal

https://www.bringfido.com/destination/country/portugal/

 

    

 

 

 

Camping o Tamanco, Costa da Prata, Portugal

Ich kam hierher, weil dieser Platz auf den verschiedensten Portalen über den grünen Klee gelobt wird – so etwas macht neugierig! Ich kann all den Lobeshymnen nur zupflichten: O Tamanco ist mein Goldstar Portugal 2019!

Der familiäre Campinglatz liegt zwischen Porto und Lissabon inmitten sanfter Hügel und kleiner Dörfer und bildet eine Oase der Ruhe. Ich habe in Portugal keinen ähnlichen Campingplatz entdeckt! Große Stellplätze unter alten Bäumen, frisches Gemüse und Obst vom Hof, Jurten zum Übernachten für alle, die mal genug vom Zelt haben. Die Sanitäranlagen sind klein, aber sehr sauber und liebevoll gestaltet. Diesen persönlichen Touch habe ich auf den meisten anderen Plätzen in Portugal sehr vermisst.

Hunde sind willkommen und gleich hinter dem Campingplatz gibt es einen Wald mit Wegen und Pfaden für den morgendlichen Spaziergang. Allerdings sollte man darauf achten, dass der eigene Hund immer unter Kontrolle ist, am Hof gibt es Hühner und Gänse, die frei herumlaufen und naturgemäß den Jagdtrieb wecken. Besondere Goodies an diesem Platz: Ein toller Swimmingpool, ein sehr gemütlicher Aufenthaltsraum mit schnellem Internet, eine Bar und die Möglichkeit zum Grillen. Alles in allem als kann man es hier getrost länger aushalten!

 

Für Hans und Irene, die sehr sympathischen Besitzer des Platzes, war es wichtig zu erwähnen, dass es sich bei O Tamanco um keinen der herkömmlichen Vier Stern Plätze handelt, die sich viele Portugal Reisende offenbar erwarten. Sprich, es gibt sauberes Trinkwasser, aber nicht extra auf jedem Stellplatz und für manche Plätze bedarf es eines längeren Stromkabels. Für mich macht das den Platz noch viel sympathischer. O Tamanco ist ein kleiner, feiner Platz, an dem man perfekt zur Ruhe kommen kann. Einzige Gefahr: Wenn es der erste Campingplatz in Portugal ist, könnte es passieren, dass man von allen anderen enttäuscht ist. Mir ging es so.

Hier geht es zur Website von O Tamanco.