Bullireisen 2022: Alles komplett im Eimer?

Ich sag’s mal so.

Dieses Jahr hätte besser laufen können. Sollen. Hätte aber auch schlimmer kommen können. Eines gleich vorab: Mein lieber Bulli „Carissima“ hängt in einer Werkstatt Zeitschleife. Ich weine oft. Doch wir wissen beide, es wird wieder werden.

 

Was tun, wenn der T3 nimmer will?

Angefangen hat alles im Frühling 2022. Auf meiner Reise in die Bretagne brauchte ich zweimal Unterstützung, weil die Radlager hinten mucksten. Nicht aufregend, das bekam ich sogar ohne Französisch Kenntnisse hin. Der nette Mann in der ersten Werkstatt hat 25€ verlangt, um das Auto wieder geräuschlos fahrklar zu machen, der zweite Mechaniker, 1.500 Kilometer später, wollte gar nichts haben.

 

Zu Hause dann ab in die Werkstatt. Beim einmal kurz Durchchecken wurde klar, da sind ein paar Roststellen, die gemacht werden sollten. Also gleich mal auf eine längere Sache eingestellt und Termin vereinbart. Im August sollte es losgehen, es wurde September. Sowas kann in guten Werkstätten passieren. Und an der Carissima ist schon so viel gemurkst worden, diesmal wollte ich es so richtig gut machen.

Was beim Rost abschleifen auftauchte? Mehr Rost. Viel mehr Rost. Dazwischen Spinnenkolonien, erfrorene Termiten und Wespennester. Man glaubt ja gar nicht, was ein VW Camper so an Platz für kleine Tiere bietet. Stellen, an denen man nie nachguckt.

Dann hatten sich auch die Hydrostößel bemerkbar gemacht, also kam das auch noch auf die Liste. Dann ließ uns der Lackierer hängen, dann lag der Mechaniker mit Lungenentzündung im Krankenhaus. Wenn der beste aller Mechaniker darniederliegt, geht es auch mir nicht gut, Carissima noch viel weniger. Tatsache also: Es ist Anfang Dezember und meine geliebte Carissima steht immer noch in der Werkstatt. Drei offen Posten: Keine Ahnung, wann wir mit den Grundierungsarbeiten fertig werden. Keine Ahnung, ob und wann der Lackierer Zeit hat. Keine Ahnung, ob es dann nur die Hydrostößel sind oder es ein größerer Schaden wird. Eine Motorüberholung würde auf jeden Fall nicht bis zum Frühling gemacht sein. So viel ist klar.

 

Dinge, mit denen man mich trösten kann.

Freunde bringen VW Geschenke, ich weine trotzdem.

 

 

VW Bus kaputt: Was tun?

Schreibe ich das nun, um Euch vollzujammern? Nein, das war nicht mein Plan. Ich schreibe es hier, weil ich mich bei all meinen Lesern und Leserinnen entschuldigen möchte, dass hier so lange nichts passiert ist.

Ich schreibe das hier, weil ich all jenen Mut machen möchte, die auch grad hängen. Es wird wieder gut!!! Und wie Carissima in dem Buch, das ihr gewidmet ist, „Vom Reisen mit dem Blues“, immer sagt: Solange ich kaputt wo rumstehe, bin ich wenigstens nicht geklaut worden.

In diesem Sinne, liebe Freunde: Auf ein wunderbares 2023, auf allzeit gute Fahrt und auf Eure wunderbaren Autos, die Euch meist überall hinbringen!

Ich find‘ sie einfach süß, wie sie dan aus den Büschen grinst.

Garmin CamperVan oder warum ich nun mein Navi liebe

Wer mein Buch “Vom Reisen mit dem Blues” gelesen hat, der weiß: Romana HASST Navigationsgeräte. Zum einen finde ich es generell sonderbar, wenn Menschen keine Karten mehr lesen können. Zum anderen habe ich mit Navigationsgeräten so meine sonderbaren Geschichten erlebt. Angefangen von Lastwagenfahrern, die in Unterführungen oder Sackgassen feststecken, weil das Navi sie zielgenau dorthingeschickt hat bis hin zu meinen eigenen Erlebnissen mit dem Smartphone.

Lustigste Geschichte im Zusammenhang mit Smartphone: Ich fahre eine geschlagene Stunde geradeaus, im festen Vertrauen, meinem Ziel näher zu kommen, bis ich feststelle, dass das Smartphone keinen Empfang mehr hat. Und ich dann ganz woanders war, als ich geplant hatte. Zugegebenerweise hat das auch seinen Reiz. Man lernt neue Menschen kennen, kommt in Gegenden, in denen man noch nie war und die man auch nicht im Fokus hatte und man erlebt Geschichten, die man dann zu Hause erzählen kann. Oder in einem Buch 😉

Was waren also bisher die Herausforderungen?

Als ich 2015 begann, Langzeitreisende zu werden und auf diesen langen Reisen allein unterwegs zu sein, stellte ich rasch fest, dass eine herkömmliche Navigation mit Karte nicht mehr möglich ist. Mit Karte am Schoß navigierend zu fahren, das klappt nicht. Ich musste mir also Routen oder Ziele im Vorfeld erarbeiten und einprägen oder aber gut lesbare Postits auf die Karte kleben, sodass ich mit einem Blick wichtige Waypoints erfassen konnte.

 

 

Besonders gerne mag ich die “Gasthausnavigation”: Wie in einem wohl funktionierenden Gastbetrieb werden die wichtigsten Waypoints wie Bestellungen aufs Armaturenbrett geklebt und nach “Abarbeitung” entfernt. Das klappte immer wunderbar, auch wenn mit dieser Methode der ein oder andere “Verfahrer” mit dabei war. Aber wie gesagt, dies nehme ich ja als Abenteuer wahr.

2017 kam dann klein Wanda mit an Bord. Mit einem Chihuahuawelpen zu verreisen stellte mich vor eine enorme Herausforderung – immerhin habe ich keine Klimaanlage an Bord und möchte meinem Hund die Hitze im Auto nicht zumuten. Gereist wurde also vornehmlich in den Morgen- und Abendstunden sowie bei Regenwetter. Was sich aber manchmal als wirklich gorßes Problem darstellte, war das “Wie lange werden wir noch unterwegs sein”, “Gibt es unterwegs andere Möglichkeiten, zu übernachten” und “Gibt es eine bessere Route”. Fragen, die erst während der Fahrt auftauchen und die klassischerweise ein Navi beantworten könnte. Ich begann, ein klein wenig mit der Idee zu liebäugeln.

-> Mit dem Hund nach Großbritannien

-> Portugal mit Hund

-> Luxemburg mit Hund

2019 dann mein erstes Smartphone. Ja, Du hast richtig gelesen, ich hatte vorher keines. Und so ungefähr eine Million Mobile Points oder wie auch immer dieses Guthaben bei meinem Anbieter genannt wird. Mit dem Smartphone dann die Möglichkeit, problemlos zu navigieren – dachte ich. Doch es gab einige Dinge, die nicht klappten. Erstens benötige ich zum Lesen eine Brille, zum Autofahren aber nicht. Das Smartphone kann ich nur mit Brille bedienen. Das dauernde “Brille oder nicht” während des Reisens führte zu einem erheblichen Brillenverschleiß, weil ich meine Lesebrillen entweder zerkratzte oder verlegte. Wer weiß, auf wie vielen Autobahnraststätten nun Brillen von mir liegen. Und dann die Sache mit dem “Ich verliere den Kontakt, sage aber nichts” vonseiten meines Telefons, siehe zweiter Absatz.

Man kann sich also vorstellen, dass ich skeptisch wie nur was war, als ich das Angebot bekam, ein neues Navigationssystem zu testen. Das CamperVan von Garmin. Skeptisch packte ich das Ding aus und stellte nach dem Einschalten fest: DAMNIT YEAH – das Display ist hervorragend und ich brauche keine Brille. Damit hatte mich das Gerät im Prinzip bereits für sich gewonnen. Liebe auf den ersten Blick. Garmin kannte ich bereits aus vergangenen Tagen, ein alter Freund und Liebhaber verschiedenster Gadgets schwörte bereits vor vielen Jahren für diese Geräte. Somit war auch die Bedienung nicht fremd für mich, ein weiterer Pluspunkt.

Was aber richtig klasse ist, und dazu möchte ich gern noch einen eigenen Beitrag schreiben, sind die Tools „Trendyplaces“ und „Campsites“, die ich nun innerhalb eines Monats ausführlich testete. In Bezug auf meine Bedürfnisse – und die des Hündleins, das nun kein Welpe mehr ist – sind vor allem diese beiden Punkte überzeugend. Campsites zeigt nicht nur Campingplätze, sondern auch Stellplätze an und macht somit die Suche nach einem Nachtquartier wirklich einfach, auch wenn es bereits spät und dunkel ist. Dazu habe ich einige verrückte Erfahrungen gemacht, doch dazu mehr ein andermal 😉

Weitere Beiträge folgen, danke fürs Dabeisein, stay save und bis bald!

Eure ROmana

 

#bullireisen

#Garmincampervan

#vanlife

#spon

 

 

Van Life – der große Traum?

Immer mehr wird nicht mehr nur vom Urlauben berichtet, sondern vom Langzeitreisen und in weiterer Folge vom „Van Life“, also dem Leben im Bus. Zu Hause alles abzubrechen, die Wohnung aufgeben, hinaus in die Welt mit den paar Dingen an Bord, die einem wichtig sind – ist das das wahre Leben? Ich reise seit meinem 20. Lebensjahr, also seit nunmehr über 30 Jahren. Zehn Jahre ausgiebige Motorradtrips mit Zelt, jeweils fünf Wochen pro Jahr, dann weitere zehn Jahre von einem Skydive Spot zum nächsten. Seit zehn Jahren bin ich mit dem Bulli unterwegs und 2019 das erste Mal auf „Van Life“. Das bedeutet, zu Hause wartet keine Wohnung auf mich.

Viele Menschen beneiden mich um diesen Lebensstil, manche verstehen es nicht und wieder andere meinen, „das würde ich auch gern machen, ich trau mich aber nicht“. In diesem Beitrag möchte ich Euch die hard facts des Langzeitreisens präsentieren und Euch Mut machen, Euren eigenen Stil zu finden. Die Welt zu erkunden ist wunderbar und niemand kann Euch vorschreiben, wie!

 

Mal testen: Urlaub mit dem Bulli

Allen, in deren Ohren „Van Life“ so unglaublich wunderbar klingt, dass sie an nichts anderes mehr denken können, möchte ich empfehlen, einfach mal einen längeren Urlaub zu machen, bevor sie alle Brücken hinter sich abbrechen. Plant mal vier Wochen ein und testet

  • ob Ihr es mit Euch alleine gut aushaltet
  • ob Ihr es mit Eurem Partner gut aushaltet
  • ob Euer Bulli den Anforderungen gewachsen ist, die Ihr ihm stellt
  • ob Euch die Ferne Freude macht

All diese Dinge kann man nach vier Wochen ganz wunderbar analysieren. Zum Thema „Allein reisen“ könnt Ihr auch gerne mit mir in Kontakt treten. Thema „mit Partner/Freund/Freundin reisen“: Macht Euch im Vorfeld bewusst, dass Reisen kein Urlaub ist. Nach einer Woche runterkommen vom Alltagsstress werdet Ihr feststellen, dass die Bedürfnisse und Erwartungen vielleicht grundverschieden sind. Sprecht darüber, tauscht Euch aus. Eine Woche kann man vielleicht zurückstecken und dem anderen zuliebe das machen, was er/sie will – ein Van Life lang kann man das nicht.

Ich habe auf meinem Blog bereits einige Artikel zum Thema geschrieben und möchte Euch diese und einige fremde Beiträge hier zusammen präsentieren, damit Ihr alles im Überblick habt – vom sicheren und entspannten Roadtrip bis zum Van Life forever!

Mit dem Bulli unterwegs – die kleine Packliste für Anfänger

Die Literaturkiste – bei mir immer noch mit dabei

Die Urlaubsapotheke für Fahrer und Fahrerin

Die Bordapotheke für den Bulli

Die ÖAMTC Reisevorbereitungsseite – sehr übersichtlich und gut strukturiert

Alles zum Thema „günstig campen“ in Europa

Bullireisen Van Life

 

Step 2: Die Langzeitreise

Wer festgestellt hat, dass der lange Urlaub gut gelaufen ist und nun mehr möchte, wird keine Scheu haben, sich auf zwei, drei oder vier Monate pro Jahr einzulassen. Voraussetzung dafür ist ein Arbeitgeber, der ultraflexible Arbeitszeiten zulässt, für den man von unterwegs arbeiten kann oder die berufliche Selbstständigkeit. Oder ein Lottogewinn, nicht zu vergessen. Oftmals bieten sich auch Einbrüche in der Biografie, wie man so schön sagt, an. Sprich, man wechselt den Job und hat zwischen Job A und Job B vier Monate Zeit. Man verbringt die Zeit zwischen Studium und erster fixer Arbeitsstelle unterwegs. Oder man nimmt sich ein Sabbatical. Warum auch immer man sich auf einen Trip dieser Art einlässt: Er gehört wesentlich besser vorbereitet als einfach nur ein Vier-Wochen-Trip.

Wenn Du alleine reisen möchtest, empfehle ich Dir meinen Beitrag „Allein reisen – geht doch“. Hier noch einige Dinge, die Du berücksichtigen solltest, bevor Du losziehst:

  • Wichtige Post (Versicherungen etc.) auf digital umstellen
  • Reisekrankenversicherung, Deinen Bedürfnissen angepasst, abschließen
  • Impfungen falls notwendig
  • Beim Reisen mit Hund: Unbedingt länderspezifische Vorschriften beachten
  • Reisen mit Hund: Lieblingsfutter/Leckerlis in ausreichender Menge einpacken
  • Dein Haus/Deine Wohnung/Deine Pflanzen von Freunden versorgen lassen
  • Internet unterwegs, was brauche ich, was will ich, eventuell Telefonvertrag anpassen

Denke daran, dass Du während jeder Reise Dinge bemerken wirst, die Du nächstes Mal anders machen möchtest. Ich schreibe mir diese immer auf, denn ganz ehrlich, das Leben unterwegs ist so spannend, dass man Vieles einfach vergisst. Meine Bulli Waschmaschine zum Beispiel hat sich auf Langzeit nicht bewährt, weil die Wäsche einfach nicht so sauber wurde, wie ich das gerne gehabt hätte. Auf meine Literaturkiste möchte ich aber nicht verzichten, trotz Kindle & Co. Überlege auch, was Du Dir wünschst, wenn Du wieder zurück kommst. Zurückkommen ist meist nicht ganz einfach – willst Du dann ein paar Tage Deine Ruhe haben, möchtest Du, dass alle Freunde vorbeikommen, soll Dir jemand Deinen Kühlschrank befüllen – all das darfst Du Dir auf Deiner Reise überlegen.

Sonnenuntergang an der Dune de Pyla

 

Van Life – das Goldene vom Ei?

Gleich vorweg: Wenn Du aus all den tollen Bildern auf Insta, Pinterest & Co die Filter wegnimmst und die Chance hast, man Menschen zu sprechen, die immer in ihrem Bulli oder Reisemobil leben, dann kann sich ein durchaus ernüchterndes Bild ergeben. Vor allem US Blogs vermitteln oftmals, dass es „just eight things“ braucht, um sich das Leben on the Road zu finanzieren. Europäer vergessen dabei gerne, dass bei uns sowohl Steuer- als auch Versicherungssysteme anders funktionieren.

Wenn Du als Traveller unterwegs bist und selbstständig bist, brauchst Du einen Firmensitz und musst genauso Abgaben leisten, wie alle anderen Selbstständigen auch. Dein Bulli braucht ein Kennzeichen, muss also irgendwo gemeldet und versichert sein. Einige Blogger, die ich eine Weile verfolgt habe, machen das zwar anders, die Frage, die ich mir stelle, ist aber, ob es den vielen bürokratischen Kram dann wert ist.

Markus und Sandra aus der Schweiz beschreiben zum Beispiel sehr genau, wie das geht, mit Versicherungen & Co in den verschiedenen Ländern in ihrem Blog „Mit dem Bulli um die Welt„.

Hier ein sehr klarer und guter Bericht zum Thema „Umsteigen auf Van Life“.

Und hier noch ein sehr ausführlicher Blog von zwei Menschen, die seit 15 Jahre on Tour sind: Hermann unterwegs.

Der WoMo Guide – die besten Van Life Seiten.

Ihr werdet beim weiter Forschen im Netz merken: Van Life Blogs gibt es mittlerweile unglaublich viele! Wie sieht das Van Life nun für mich aus und warum meine Skepsis? Ich liebe es, on the Road zu sein. Das Schreiben, von dem ich lebe, fällt leichter als zu Hause, die neuen Eindrücke inspirieren, die Menschen, die ich treffe, verändern mein Weltbild. Ich sehe unglaublich viel von der Welt, kann meine Tage durchgängig so gestalten, wie ich möchte und schaffe es bis jetzt, finanziell gut über die Runden zu kommen. Naturgemäß schlägt sich das „zu Hause keine Miete mehr bezahlen“ sehr angenehm auf das Budget nieder.

Dennoch erlebe auch ich Situationen, die ich nicht so toll finde. Meine Astrologie Arbeit leidet immer, wenn ich unterwegs bin, da die meisten Klienten eine direkte Beratung immer noch einer via Sykpe oder Telefon vorziehen. Werbung für meine Astrologie oder meine Bücher ist von der Ferne aus wesentlich schwieriger als vor Ort – viele Dinge im Leben funktionieren eben besser, wenn man den Menschen, um den es geht, „life“ erleben kann.

Manchmal denke ich ein wenig traurig daran, wie es ist, an einem Regentag heimzukommen und nicht darüber nachdenken zu müssen, wohin man nun die nasse Kleidung hängt. Manchmal finde ich es schöner, zu wissen, dass mein Automechaniker um die Ecke wohnt und meine Tierärztin auch.

Es gäbe noch viele Kleinigkeiten zu erzählen. Auffällig ist aber, es sind nur Kleinigkeiten. Das Leben on the Road ist gut und spannend und im Moment genau das, was ich tun mag. Und sollte es einmal anders werden – dann ist es anders. Bitte haltet Euch auch das vor Augen: Ihr seid niemandem Rechenschaft schuldig, wenn Ihr Eure Meinung ändert. Egal, ob das hin zum Van Life bedeutet oder wieder weg davon 😉

 

 

 

 

Allein Reisen – geht doch!

Letztens schrieb mir eine entfernte Bekannte, dass sie sehr enttäuscht sei. Es war nicht der erste Mensch, der mir diese Rückmeldung gegeben hat. Grund war, dass sie sich nach meinen Reisegeschichten sehr mit der Idee dieses Reisens identifizieren konnte, sich einen Bulli kaufte und loszog. Doch das allein Reisen war so ganz anders als erwartet. Nachdem es nicht das erste Mal war, dass mir jemand solch eine Rückmeldung gegeben hat, möchte ich ein wenig vom allein Reisen erzählen – und all jenen Mut machen, die sich noch nicht darüber trauen!

 

Allein Reisen – lerne Dich kennen

Kaum ein Mensch ist sich bewusst darüber, wie gut er oder sie sich selbst kennt. Wie denn auch, wir sind dauernd in Kontakt mit anderen Menschen und erleben uns in diesem Austausch. Wenn man allein auf Reisen geht, fällt vieles weg. Zum einen natürlich die Verpflichtung, kommunizieren zu müssen, der tägliche Austausch, aber auch der Abbau von Ärger und Frust über andere Menschen.

Wer sich selbst nicht gut kennt oder nicht besonders mag, wird auf seiner ersten Reise allein so richtig mit sich konfrontiert. Klar – man muss das nicht machen. Man kann auf einer Reise auch viele Menschen kennen lernen, sich ablenken und zusehen, dass alles so läuft wie zu Hause. Die Entscheidung liegt bei jedem selbst. Aber ganz klar sollte man vor der Abreise darüber nachdenken, was man will und entscheiden:

  • Ich will bewusst alleine verreisen, weil ich unglaublich gern mit mir allein bin oder das lernen möchte. Oder erfahren möchte, wie es ist.
  • Ich fahre allein weg, weil sich das gerade so ergibt, aber ich möchte in dauerndem Kontakt mit anderen Menschen sein.

Wenn der zweite Punkt auf Dich zutrifft, dann beachte einige Dinge:

  • Lerne die Landessprache im Vorfeld
  • Suche Orte auf, an denen Gleichgesinnte sind, von der Surferbar bis zum Coworkingspace.
  • Besuche Veranstaltungen, bei denen Du Menschen kennenlernen kannst
  • Besuche Kurse, zum Beispiel Sprachkurse, wenn Du länger an einem Ort bist
  • Bleibe länger an einem Ort – wer täglich weiterzieht, lernt weniger Menschen kennen

–> Du weißt schon jetzt, dass Du mei gesammeltes Wissen in Buchform haben möchtest? E voila – hier geht’s zum Booklet Allein reisen!

 

Das war alles vorher schon klar?

Wenn Dir all das vor dem Lesen dieses Beitrags schon klar war, super! Dann musst Du auch nicht weiterlesen. Wenn Dir nun erst bewusst wird, was das allein Reisen so mit sich bringen kann, dann bereite Dich vor. Ich bin zurzeit auf meiner fünften großen Reise allein. Reisen bedeutet für mich, länger als einige Wochen unterwegs zu sein, unterwegs zu arbeiten und mich ganz auf das einzulassen, was kommt.

Das klappt mal besser, mal schlechter! Zwischendrin kommt der Reiseblues auf Besuch, am liebsten, wenn der Bulli nicht mehr anspringen mag oder es Tage gibt, an denen alles schief geht. Ich habe meinem Blues ein Gesicht gegeben und kann so mit ihm umgehen.

Auch das gehört zu den Vorbereitungen – überlege Dir, ob es Situationen geben könnte, die Dich so richtig zum Verzweifeln bringen. Was, wenn Du dann kein Netz hast, um Dich mit Freunden oder Gleichgesinnten auszutauschen? Überlege Dir, wie Du dann mit Dir und der Situation umgehst, es hilft enorm, hier ein kleines Ausstiegsszenario aus der Frustration zu wissen.

Ich kann jedem, der schon einmal mit dem Gedanken gespielt hat, einfach loszuziehen und ein paar Monate zu verreisen, nur raten, das zu tun. Es ist eine wunderbare Erfahrung! Wenn Du noch Fragen hast, kontaktiere mich gerne!

Mir helfen oft, wenn es grad nicht so rund läuft, kleine Dinge. Zum Beispiel ein Abend am Griller, den ich von meiner Schwester geschenkt bekommen habe. Oder ein gutes Buch!

Mein Büchlein „Allein reisen – geht doch!“ kannst Du hier bestellen!

 

 

Die Bulli Waschmaschine

Wer lange unterwegs ist, wird kreativ! Wenn es um das Thmea Waschen geht, gibt es viele Möglichkeiten. Manche Campingplätze bieten Waschmaschinen an, auch offizielle Waschsalons gibt es immer noch in den meisten Ländern. Man kann die Wäsche mit der Hand waschen oder den Bulli die Arbeit machen lassen. Die Idee zur Bulli Waschmaschine habe ich im Netz entdeckt und gleich mal getestet. Seht selbst!

Für das autarke Waschen im Bulli genügen ein paar ganz einfache Dinge. Ein Gaskocher, ein Topf, Wasser ud Waschnüsse. Die Waschnüsse sind eine Möglichkeit, biologisch abbaubar zu waschen, sprich, man muss sich um das Abwasser keine Sorgen machen.

Um möglichst viel Power aus den Waschnüssen zu holen, kocht man sie vor dem Waschen auf. Nach zehn Minuten Kochen einfach den Gaskocher ausmachen und das Wasser auskühlen lassen.

Dann wird das Seifenwasser in einen verschließbaren Behälter gegossen. Am besten eignen sich Kunststofffässer, wie sie Kajakfahrer verwenden. Der Schraubverschluss ist dicht und kann auch etwas Druck und Bewegung aushalten.

Die Waschnüsse seihe ich ab und bewahre sie auf, man kann sie durchaus ein zweites Mal verwenden. Allerdings – aufgepasst! – müssen die Nüsse wieder getrocknet werden, denn wenn man sie feucht aufbewahrt, beginnen sie zu schimmeln. Selbst getestet und geprüft, ist leider so.

In den Behälter kommt die Wäsche, die man waschen möchte, und wird gleich mal so richtig mit dem Waschwasser „eingeknetet“. Sollte die Wäsche alles Wasser aufgesaugt haben, gibt man noch frisches Wasser hinzu, sodass die Wäsche richtig fein herumschwappen kann. Und jetzt kommt der Clou: das Waschfässchen wird im Bulli rollfest verzurrt und verbleibt die nächste Fahrt über so.

 

500 Kilometer Bullischütteln tun in etwa dassselbe wie eine Waschmaschine! Der einzige Unterschied, und das muss einfach klar gesagt werden, ist, dass

  • keine Waschtemperatur gewährleistet ist, also kalt gewaschen wird
  • es keinen Spülgang gibt, man also selbst ausspülen muss
  • es keinen Schleudergang gibt, das Auswringen nach dem Auswaschen also auch per Hand erfolgen muss. Über das Waschwasser, das beim Auswaschen und Auswringen frei wird, muss man sich keine Sorgen machen, wenn man die biologisch abbaubaren Waschnüsse verwendet. Wer chemisches Waschmittel verwendet, sollte unbedingt darauf achten, dass das Auswaschen in einem Waschbecken gemacht wird!

 

Waschen im Bulli – einfach leicht gemacht

Abgesehen von den Kleinigkeiten Wassertemperatur, Auswaschen und Schleudern funktioniert die kleine Bulliwaschmaschine einwandfrei. Bitte erwartet Euch aber nicht zuviel – Erdflecken vom Spielen mit dem Hund, Grasflecken oder Marmelade gehen genauso wenig raus, wie beim Waschen mit der Waschmaschine! Dazu werde ich bei Gelegenheit noch schreiben… stay tuned!

 

 

 

 

Wenn das Reisefieber einsetzt

Immer, wenn ich von einer langen Reise zurück komme, dann ist da zuerst dieses Hochgefühl, diese Freude an allem, was ich erlebt habe. Nach etwa einem Monat hat mich dann der Alltag wieder, mit Terminen, Buchhaltung und allerlei lästigem Kram. Und obwohl ich von mir behaupten kann, dass ich meine Traumjobs gefunden habe und mein Leben gestalte, wie ich will, geht es dann stetig ein wenig bergab. Vor allem im Winter, wenn Carissima winterfest in der Garage steht, werde ich irgendwie ganz still und heimlich traurig. Und ob man es glaubt oder nicht: jedes Jahr wieder begreife ich nicht, woher das kommt, bis im Jänner dann das Reisefieber einsetzt. Sobald die Ideen zur nächsten Reise reifen, geht es mit der Stimmung nach oben. Für den Frühling 2017 planen wir – Carissima, Wanda und der Reiseblues – nach Schottland zu reisen.

 

Mit dem Bulli nach Schottland – die Vorbereitungen

Angefangen hat die Schottland Idee ja mit einer im Moment zu nervigen Vorbereitung – zu lesen im Bericht „Mit dem Hund nach Skandinavien„. Dann fand ich mein Reisetagebuch von meinem ersten Schottlandaufenthalt. 1996 war das, man hat damals noch tatsächliche Reisetagebücher auf Papier geschrieben. Beim Lesen wurde mit richtig heimelig – ja, da will ich wieder hin! Also habe ich gleich mal alle Unterlagen von damals rausgesucht, zwei uralte Reiseführer, von denen ich mir nicht sicher bin, ob die noch irgendetwas bringen, sowie eine alte Großbritannien Karte.

Gleich mal eines vorweg: ich war immer ein sehr sorgsamer Mensch, wenn es zum Thema Kartenmaterial kommt. Da kam keine Anmerkung, keine Route, kein Pfeil auf die Karte, die musste gehegt und gepflegt werden. FEHLER! Karten sind nämlich 22 Jahre später so gut wie nicht mehr zu gebrauchen, tolle Erlebnisse und Orte würde man aber viel einfacher wiederfinden. So habe ich nun alle Destinationen, die ich noch mal anfahren will, aus dem Reisetagebuch in die Karte übertragen, so gut das möglich war. Wenn man Tagebuch schreibt, neigt man zu Ungenauigkeiten, weil man der festen Überzeugung ist, dass man sich eh an alles erinnern wird.

 

Bulli Reise vorbereiten: nutze Karten für Notizen!

Das merke ich mir jetzt einfach vor – Karten werden in Hinkunft für Notizen genutzt. Wanda nutzt die Karten seit unserer Frankreichreise als Sitzplatz – was ihr an den Papierflächen so besonders gut gefällt, habe ich noch nicht herausgefunden. Vielleicht ahnt sie, dass es spannend wird, wenn eine Karte auf dem Boden ausgebreitet wird.

Bis jetzt sind in der Karte eingezeichnet:

  • die dreieckige Burg, die für das Puppentheaterstück „Robbi, Tobbi und das Fliewatüt“ als Vorlage diente
  • ein „Independent Youth Hostel“, das wir 1996 besucht hatten und toll fanden, das aber im Netz nicht zu finden ist
  • eine Landschaft, in die ich fahren möchte
  • ein Leuchtturm
  • die Burg, die im Film „The Highlander“ zu sehen war
  • der nördlichste Punkt Schottlands – aber nicht auf einer der vorgelagerten Inseln
  • eine Burg, die mir heute auf Instagram aufgefallen ist.

Man sieht, es könnte burgenlastig werden 😉 Ich freu‘ mich schon sehr, Euch weiter berichten zu können! Das war’s fürs Erste – und nicht vergessen:

  1. Karten zu verwenden lohnt sich auch in der digitalen Zeit. Karten können nicht so einfach kaputt gehen, Ihr Aku geht nie aus und jeder Mensch kann damit umgehen.
  2. Auf Karten kann man schnell und übersichtlich schreiben und sich das Geschriebene 20 Jahre später ganz einfach und ohne das Installieren von Programmen ansehen.
  3. Karten können ein sehr bequemer Platz für Hunde sein. Warum auch immer.

 

 

Mit dem Hund nach Großbritannien

Letztens habe ich ausführlich über die Reise mit dem Hund nach Skandinavien geschrieben und dass mir das einigermaßen kompliziert erscheint. Gleich vorweg, nach Großbritannien ist es nicht minder kompliziert, doch hat man dann nicht noch drei Ländergrenzen zu passieren, wie das bei der geplanten Reise ans Nordkap gewesen wäre.

Bis 2000 war ein Urlaub mit Hund in Großbritannien mehr oder weniger unmöglich, da jedes Tier vor der Einreise in Quarantäne musste, und das wochenlang. Seit 2000 sind die Einreisebestimmungen gelockert, aber immer noch streng. Obwohl es seit 2014 noch einfacher ist, kann es durchaus sein, dass die Bestimmungen wieder strenger werden, immerhin plant Großbritannien den Ausstieg aus der EU. Wer also mit seinem Hund nach Schottland reisen möchte, sollte das vielleicht noch vor dem Brexit tun. Und so ist auch mein Plan. Doch zurück zu den Einreisebestimmungen:

mit dem Hund nach Groszbritannien: was brauche ich

Gefordert sind:

  • EU-Heimtierausweis und Mikrochip-Kennzeichnung, alles klar, das fordern fast alle Länder
  • eine gültige Tollwutimpfung (mindestens 21 Tage alt), auch verständlich
  • Wie auch in Finnland und Norwegen: die Behandlung gegen Bandwürmer mit einem praziquantelhältigen Präparat frühestens 120 Stunden vor der Einreise. Die Behandlung muss im Pass eingetragen sein, und zwar mit Uhrzeit!!! Diese Behandlung ist nicht notwendig, wenn der Hund direkt aus Finnland, Irland, Malta oder Norwegen einreist.
  • Es gibt Fluggesellschaften, die zusätzlich zu all dem ein Gesundheitszeugnis fordern, solltet Ihr also fliegen wollen, unbedingt bei der Fluggesellschaft abfragen, was sie verlangen!

Achtung, auch in Großbritannien sind verschiedene Hunderassen verboten:

  • Pitbull-Terrier
  • Japanese Tosa
  • Dogo Argentino
  • Fila Braziliero
  • Mischlinge aus diesen Rassen

Quelle: http://www.hunde-urlaub.net/einreisebestimmungen/urlaub-in-grossbritannien

Reise nach Groszbritannien: Vorsicht bei verbotenen Rassen

Wie auch schon in meinem Beitrag „Mit dem Hund nach Skandinavien“ beschrieben, ist dies wirklich ein heißes Thema, wenn man einen Mischling hat. Denn auch diese werden, so nur der leiseste Verdacht besteht, konfisziert und es muss eine richterliche Entscheidung abgewartet werden, ob der Hund als gefährlich eingestuft wird. Solltet Ihr also einen Mischling haben, der den Verdacht auf eine solche Einkreuzung nahe legt, verzichtet lieber auf die Einreise in Länder mit solchen Regelungen, wenn ihr nicht eindeutig nachweisen könnt, dass Euer Hund KEINE Kreuzung mit einer der oben genannten Rassen ist. Sollte das nämlich festgestellt werden, sind die Strafen hoch: bis zu sechs Monate Freiheitsentzug plus der Hund wird eingeschläfert.

Nachdem ich noch keinerlei Berichte zu Behördenwillkür, der hier natürlich Tür und Tor geöffnet ist, gehört habe, will ich niemanden hysterisch machen, aber ich denke, das ist ein Thema, das man beachten sollte.

Mit dem Hund nach Großbritannien – Hier noch ein richtig hilfreicher Link mit den perfekten Reisetipps, zum Beispiel, von wo aus man den besten Blick auf die weißen Klippen von Dover hat.

 

 

Mit dem Hund nach Skandinavien

Eine Reise ans Nordkap sollte es werden… beschlossen, bevor Wanda kam. Wanda, der 1,40 Kilo schwere Chihuahua, der mich bereits nach Frankreich und nach Italien begleitet hat, ist mittlerweile „groß“ (2,35 Kilo). Nichtsdestotrotz ist Wanda ein Hund. Um im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Ländern machen es die Skandinavier ein wenig umständlich, wenn man mit Hund reist.

 

Mit dem Hund nach Dänemark

Das etwas anstrengende Procedere beginnt in Dänemark. Der EU-Heimtierpass ist gefordert, kein Problem, so etwas sollte man haben. Die gültige Tollwutimpfung, die sich nach den Angaben des Impfstoffherstellers richtet, ist Pflicht und die würde ich auf jeden Fall anraten, wenn man mit seinem Hund verreist, egal wohin. Soweit, so gut. Was die Einreise ein wenig mühsam macht, ist das neue dänische Hundegesetz, gültig seit 1.7.2014.

Die Haltung, Zucht und auch Einfuhr von folgenden Hunderassen ist in Dänemark verboten:

  • Pitbull Terrier
  • Tosa Inu
  • Amerikanischer Staffordshire Terrier
  • Fila Brasileiro
  • Dogo Argentino
  • Amerikanische Bulldogge
  • Boerboel
  • Kangal
  • Zentralasiatischer, kaukasischer und südrussischer Ovtcharka
  • Tornjak
  • Sarplaninac

Das Schwierige an dieser Sache: das Verbot gilt auch für Kreuzungen der betreffenden Hunderassen – hat man also einen Hund, dessen Herkunft nicht klar ist, so sollte man sich vor einer Reise nach Dänemark überlegen, ob eine der oben genannten Rassen dabei sein könnte. Es obliegt nämlich dem Halter des Hundes, die Rasse oder den Typ zu dokumentieren und zu beweisen, dass keine der gelisteten Rassen „mitgemischt“ ist. Und Achtung: eine Missachtung dieser Gesetzgebung wird mit einem Bußgeld oder einer Haftstrafe des Hundebesitzers bestraft sowie mit der Einschläferung des Hundes!

Quelle: https://www.visitdenmark.de/de/daenemark/urlaub-mit-hund-danemark

So weit, so gut – mit Wanda kein Problem. Wanda ist so eindeutig ein Chihuahua, wie ein Hund nur ein Chihuahua sein kann. Trotzdem irgendwie anstrengend, sich durch diese sonderbare Regelung zu denken. Doch da hört es ja nicht auf, wenn man ans Nordkap will.

 

Mit dem Hund nach Schweden

Mein Plan wäre gewesen, über Dänemark, Schweden und einige Ziele in Finnland ganz oben die norwegische Grenze zu passieren und dann über Norwegen zurück zu reisen. Nächstes Ziel also Schweden. Nach Schweden zu reisen ist einigermaßen einfach, es genügt die Kennzeichnung des Hundes über einen Chip oder eine Tätowierung, die vor dem 3. Juli 2011 vorgenommen wurde. Die gültige Tollwutimpfung ist Vorschrift und diese muss im gültigen EU-Haustierpass dokumentiert sein. Und jetzt die etwas eigenartige Sache: Das Tier muss beim Zoll angemeldet werden. Hm, denke ich mir. JEDES MAL wenn ich die Grenze passiere???

Quelle: https://visitsweden.de/hunde-und-andere-haustiere

 

Mit dem Hund nach Norwegen

Wenn man mit Hund nach Norwegen reisen will, muss dieser einen Chip haben, die Identitätsnummer muss in allen Originaldokumenten angegeben sein – vermutlich ist damit der EU-Heimtierpass gemeint. Die gültige Tollwutimpfung (hier sei noch zur Sicherheit angeführt, dass diese mindestens drei Wochen vor der Einreise stattgefunden haben muss, doch das gilt beim Reisen in Europa generell) wird verlangt, hinzu kommt noch die Behandlung gegen Bandwurmbefall (Echinococcus multilocularis) mit einem anerkannten Präparat, zum Beispiel mit Praziquantel oder Epsiprantel. Und jetzt kommt das besonders Lustige: die Behandlung muss innerhalb von 120 bis 24 Stunden vor der Einreise nach Norwegen erfolgen. Die Behandlung muss im Pass durch ein Veterinärattest tierärztlich bescheinigt werden. Für den Hund, wohlgemerkt, Katzen sind aus einem unerfindlichen Grund von dieser Regelung ausgenommen. Das bedeutet: ich müsste in Schweden oder Finnland zum Tierarzt, denn ich schaffe es ja nicht innerhalb von fünf Tagen nach Norwegen.

Nachdem ich  bezüglich dieser Regelung verwirrt war, habe ich dazu die norwegische Botschaft in Berlin kontaktiert. Frau Gunhild Ingrid Lauvstad Tufte von der norwegischen Botschaft in Berlin schrieb mir zu dieser Frage im Dezember 2017: „Reisende mit Hund, die die Grenze öfter überqueren werden, können alternativ die 28-Tage-Regelung verwenden – dies bedeutet, Ihr Hund muss 2- Mal vor der Einreise innerhalb von 28 Tage den Kur bekommen. Dann können Sie sich mehr Zeit für die Einreise nehmen, oder auch hin- und her über die Grenze zwischen Norwegen und Schweden fahren“.

Nächster hochinteressante Punkt: wie auch bei der Einreise nach Schweden ist das Tier mitsamt Papieren und Impfnachweisen beim Zoll anzumelden.

Achtung, auch in Norwegen sind verschiedene Hunderassen verboten und dürfen nicht einreisen:

  • Pit Bull Terrier
  • Amerikanischer Staffordshire Terrier
  • Fila Brasileiro
  • Tosa
  • Dogo Argentino
  • Tschechoslowakischer Wolfhund
  • sowie Mischlinge dieser Rassen und Mischlinge zwischen Hund und Wolf

Quellle: https://www.norway.no/de/germany/dienstleistungen-info/mit-tieren-nach-norwegen

 

Mit dem Hund nach Finnland

Für die Ein- und Durchreise nach oder durch Finnland wird ein EU-Heimtierausweis und die Mikrochip-Kennzeichnung verlangt, genauso wie die gültige Tollwutimpfung  (das bedeutet, wie in allen Ländern, dass die Impfung mindestens vor 21 Tagen erfolgt sein muss, nicht später).

Und auch hier wieder die Behandlung gegen Bandwürmer (Echinococcus) mit Praziquantel oder Epsiprantel 24 bis 120 Stunden vor der Einreise, wie in Norwegen. Die Behandlung ist nicht notwendig, wenn der Hund direkt aus England, Irland, Norwegen oder aus Malta einreist.

So. Was aber, wenn der Hund aus Schweden einreist, jedoch – wie oben beschrieben – die Kur im Sinne der 28 Tage Regelung „genossen“ hat??? Dazu werde ich nun noch die finnische Botschaft anschreiben. Die Antwort kam in Form eines links, über den man sich die gesamten Einfuhrregelungen in aller Ruhe durchlesen kann. Und die 28 Tage Regelung wird auch geklärt:

„… the 28-day rule can be applied, if the dog comes from an EU-country or country comparable to an EU-country … The pet has to be treated at least twice before travelling at a maximum interval of 28 days in an EU-country or country comparable to an EU-country and after that regularly at maximum intervals of 28 days for as long as the pet keeps travelling to and from Finland. The last treatment has to be administered in Finland after the travelling has ended… „, so heißt es auf https://www.evira.fi/en/animals/import-and-export/eu-countries-norway-and-switzerland/dogs-cats-and-ferrets/dogs-cats-and-ferrets-eu-countries.

Ist also so, dass man, wenn man länger als 28 Tage unterwegs ist, die Entwurmung immer wieder durchführen muss. Und das muss auch im Hundepass dokumentiert werden. Sollten die Seiten ausgehen, so heißt es, möge man einen zweiten Pass anlegen lassen und alle Dokumente immer mitführen.

Von der Reise ans Nordkap habe ich mittlerweile aber Abstand genommen, einfach, weil ich von Regelungen, Gesetzen und Zollanmeldungen fürs Erste genug habe. Wir fahren nach Schottland. Das befreit zwar nicht von der ollen Zweifachentwurmung, aber wenigstens ist diese nur einmal zu machen. Mehr zur Reise mit dem Hund nach Schottland hier!

Quelle: http://www.hunde-urlaub.net/einreisebestimmungen/einreise-finnland

PS. Das Nordkap ist natürlich nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Mein Nervenkostüm wird irgendwann wieder stärker und diesem Wahnsinn gewachsen sein 😉

 

 

Die Qual der Wahl – der richtige Reifen

Es dauert noch ein wenig, bis der Sommer kommt und meine „Carissima“ wieder aus dem Winterschlaf geholt wird. Ich bin da ein wenig altmodisch, mein Auto darf im Winter nicht raus. Kein Schnee, kein Eis, kein Salz auf den Straßen. Zum Glück wohne ich auf einem Bauernhof, wo sie wohlbehalten in der Scheune schlafen darf.

Bevor die neue Saison losgeht, stellt sich die Frage nach den neuen Reifen und den Anstoß für diesen Beitrag hat einer meiner Leser gemacht. Danke Lugo für Deine Frage!

 

Welche Reifen für den Bulli?

Seit 2009 bin ich mit meinem Bulli unterwegs, als ich ihn gekauft habe, hatte er Sommerreifen drauf und wurde, so wie jetzt, auch nur im Sommer gefahren. Doch meine Reisen sind ein wenig umfangreicher geworden als die des Vorbesitzers! Carissima und ich – und seit Febraur 2017 auch Wanda, der sehr große Hund – verreisen nun oft im Herbst und kommen erst im November zurück. Oder später. Das bedeutet, dass wir in vielen Ländern mit der Winterreifenpficht konfrontiert sind. Und das genau war auch die Frage von Lugo.

Meine Antwort nun: natürlich werden Ganzjahresreifen oft als „weder Fisch noch Fleisch“ bezeichnet. Doch in so einem speziellen Fall, sprich, ein Fahrzeug wird hautpsächlich im Frühling, Sommer und Herbst bewegt, trifft jedoch auf Winterreifenpflicht, sind Ganzjahresreifen eigentlich die einzig mögliche Wahl. Denn was will man machen??? Rasch am Südrand der Alpen noch Reifen wechseln?

 

Ganzjahresreifen für den Bulli: geht es besser?

Ich gestehe feierlich: bisher habe ich die billigsten Reifen genommen. Die, die mir mein Mechaniker als „die tun’s leicht“ angepriesen hat. Mit diesen Reifen bin ich auch schon zum Beispiel Schneefahrbahn auf der Tauernautobahn gefahren, wo alle anderen nur noch
im Schritttempo unterwegs waren. Grundsätzlich war es also ein guter Reifen. Wie bei vielen Ganzjahresreifen zeigte sich eine gewisse Schwäche in der Kombination aus erhitztem Asphalt und Regen. Dieser schmierigen Fahrbahn ist der Reifen nicht so gewachsen wie ein guter Sommerreifen, ganz klar. Doch als Bullifahrer sind wir ja nicht unbedingt im Hochgeschwindigkeitsbereich unterwegs und diesen Situationen darum wohl besser gewachsen als die PS Fans auf der Straße.

Ich habe nun ein wenig recherchiert und einen Reifen eines namhaften Herstellers (harharhar) gefunden, der angeblich der erste Sommerreifen mit Winterreifenzulassung ist. Ich habe ihn noch nicht getestet, liebäugle aber sehr mit ihm. Es ist der zweite von oben auf der Liste 😉

Reifenliste: www.oponeo.at

Sollte er der Reifen meiner Wahl werden, dann werde ich berichten!

 

Office in the Blue, 2017 – Beladen

Nachdem die „Bullireisen“ im Radio waren, kamen einige Anfragen zur Organisation einer Reise. Immerhin ist eine Reise ein wenig anders als ein Urlaub. Die Unterschiede: die Dauer, die Tatsache, dass man auf einer Reise meist arbeiten muss, die Strecken, die Menschen, denen man begegnet. Vor allem die ersten beiden Punkte bewirken ein Mehr an Gepäck, dass es ordentlich zu verstauen gilt. Was Bullifahrer und Bulli (und das gilt auch für andere Autos ;-)) benötigen, habe ich bereits beschrieben – wie das mit dem Verstauen ist, folgt hier. Vorab mal eines: obwohl ich extrem campingerfahren bin und dies bereits meine vierte große Reise ist, auf der ich im Auto lebe, habe auch ich so meine Organisationsprobleme 😉