Camping as Cancelas, Santiago de Compostela, Spanien

In der großen Pilgerstadt gibt es einen Campingplatz. Soviel zur Grundinformation. Für Pilger und Pilgerinnen liegt dieser Platz vermutlich nicht optimal, doch die meisten Pilger campen nicht, das sei gesagt. Der Platz liegt 35 bis 45 Gehminuten vom Zentrum entfernt, es gibt einen Bus, der direkt ins Zentrum fährt, Kosten für das Ticket 1 Euro (Stand 2019).

Der Campingplatz ist sehr groß, aber angenehm verwinkelt, es gibt Stellplätze in den verschiedensten Größen und mit verschiedenster Beschattung. Vom Sonnenplätzchen oben am Plateau bis hin zur geschützten Schattenlage in der Nähe der Rezeption ist alles zu haben. In der Nachsaison ist die Rezeption geschlossen und wird vom Restaurant mitbetreut. Und in diesem Restaurant sind Hunde nicht nur erlaubt, sondern sogar willkommen! Für Spanien ein absolutes Wunder, Wanda und ich waren begeistert! Das Restaurant ist gut beheizt, das kann in der Nachsaison schon mal wichtig sein, das Essen sehr gut und die Getränkekarte umfangreich – was will man mehr!

In Santiago de Compostela ist es so wie in den meisten spanischen Städten – Hund in Restaurant, Museum oder sonstwo indoor ist nicht gestattet. Ich fand einen Supermarkt, der klein genug war, dass sich niemand darum kümmerte, ob Wanda mit drin war, doch ich habe von vielen Pilgern gehört, dass das richtig schwierig ist, einkaufen mit Hund. Vor den Läden und Supermärkten gibt es kaum vernünftige Möglichkeiten, den Hund anzuleinen, mit rein darf er nicht. Also unbedingt gut planen, wenn Du allein unterwegs bist! Mit Wanda mache ich es mir einfach, sie wiegt nur zweieinhalb Kilo und kommt in einen Hunderucksack, wenn wir einkaufen gehen. Grundsätzlich ist das zwar auch nicht erlaubt, aber meist bemerkt sie niemand. Wanda weiß bereits, dass es ein Leckerli gibt, wenn sie schön ruhig ist. Für alle anderen allein Reisenden empfehle ich:

  • Einen anderen Hundebesitzer vor dem Supermarkt bitten, kurz auf Fido aufzupassen, am besten im Gegengeschäft, „erst gehst Du einkaufen, dann ich“
  • Die Einkäufe am Abend erledigen und den Hund währenddessen im Auto lassen
  • Einkäufe immer am Tag der Abreise, auf dem Weg von A nach B, sehr früh erledigen und den Hund im Auto lassen
  • Nur auf Bauernmärkten einkaufen und den Hund mitnehmen
  • Am Campingplatz andere Hundebesitzer ansprechen, ob sie eine Weile Acht geben können

All diese Varianten klappen hervorragend. Nachdem mein Rucksack Konzept aber auch hervorragend klappt, wende ich meistens das an 😉

 

Zurück zum Campingplatz! Heiße Duschen, Trinkwasser, Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe (großes Einkaufszentrum in fünf Gehminuten), alles perfekt. Im Herbst kann es mitunter in dieser Gegend schon recht frisch sein, wir waren Mitte Oktober und hatten in der Nacht nur noch 5 Grad. Man mag das also einplanen, wenn man in Santiago länger Halt machen möchte!

 

Pilgern mit Hund